dej_woîn -  der steirische Wollpodcast

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Der steirische Wollpodcast

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Podcast Episode 20

Die Zwischenzeit

Zwischen Weihnachten und Neujahr

28.12.2022

Frisch und Gsund

Frisch und Gsund

Long leben und gsund bleiben

Nix klunzn nix klagn

Bis i wiederkum schlogn

In meiner Kinderheit war Frisch und Gsund-Schlagen am 28. Dezember, dem Tag der unschuldigen Kinder, ein enorm wichtiger Brauch. Die Kinder bis 12 Jahren gingen von Haus zu Haus, von Wohnungstür zu Wohnungstür und wünschten den Bewohnern ein gesundes Leben. Mit der Rute bewaffnet, die der Nikolaus gebracht hat – Das war eine Weidenrute mit Süßigkeiten drauf – Also mit jener Rute gingen wir von einer Tür zur anderen, durften nun mit dieser Weidenrute, während wir die Strophe aufsagten, die Leute schlagen und bekamen für unsere Segenswünsche einen Schilling. Und wehe, wir hätten darauf vergessen! Die Altvorderen wären sehr beleidigt gewesen! Und wir Kinder? Für uns wars eine Hetz, die Erwachsenen schlagen zu dürfen – und nicht nur geschlagen zu werden… ja das waren noch andere Zeiten damals.

Heute ist der 28. Dezember und wir befinden uns in der Zwischenzeit – zwischen Weihnachten und Neujahr. In der Zeit ist das Wäschewaschen und das Spinnen verboten. Die Übergänge zwischen der Anderswelt und der Diesseitigen ist dünn – so sagt man – und deshalb sollte man nicht Spinnen, um das Schicksal nicht herauszufordern.

Dafür ist es die Zeit der Geschichten und des Feuersitzens, der Familie und der Freunde.

Es ist die Zeit der drei Nornen – der drei Schicksalsgöttinnen Urd (Schicksal), Verdandi (das Werdende) und Skuld (das, was sein soll) aus der vorchristlichen Zeit. Die zwei Nornen Urd und Verdandi legen Begabungen in die Wiege eines Kindes und Skuld setzt dem Leben ein Ende. In dieser Welt durfte man deshalb nicht Spinnen, damit der Schicksalsfaden, der von diesen drei Nornen gesponnen wird, nicht reißt.

Folgendes lese ich aus Wikipedia vor – den link findet ihr in den shownotes:

Folgendes lese ich aus Wikipedia vor – den link findet ihr in den shownotes: Eine Esche weiß ich,

Folgendes lese ich aus Wikipedia vor – den link findet ihr in den shownotes: heißt Yggdrasil,

Folgendes lese ich aus Wikipedia vor – den link findet ihr in den shownotes: Den hohen Baum

Folgendes lese ich aus Wikipedia vor – den link findet ihr in den shownotes: netzt weißer Nebel;

Folgendes lese ich aus Wikipedia vor – den link findet ihr in den shownotes: Davon kommt der Tau,

Folgendes lese ich aus Wikipedia vor – den link findet ihr in den shownotes: der in die Täler fällt.

Folgendes lese ich aus Wikipedia vor – den link findet ihr in den shownotes: Immergrün steht er

Folgendes lese ich aus Wikipedia vor – den link findet ihr in den shownotes: über Urds Brunnen.

Folgendes lese ich aus Wikipedia vor – den link findet ihr in den shownotes: Davon kommen Frauen,

Folgendes lese ich aus Wikipedia vor – den link findet ihr in den shownotes: vielwissende,

Folgendes lese ich aus Wikipedia vor – den link findet ihr in den shownotes: Drei aus dem See

Folgendes lese ich aus Wikipedia vor – den link findet ihr in den shownotes: dort unterm Wipfel.

Folgendes lese ich aus Wikipedia vor – den link findet ihr in den shownotes: Urd heißt die eine,

die andre Verdandi:

die andre Verdandi: Sie schnitten Stäbe;

die andre Verdandi: Skuld hieß die dritte.

die andre Verdandi: Sie legten Lose,

die andre Verdandi: das Leben bestimmten sie

die andre Verdandi: Den Geschlechtern der Menschen,

die andre Verdandi: das Schicksal verkündend.

die andre Verdandi: Diese germanische Nornen finden wir aber auch in Form von den griechischen Moiren, den römischen Parzen und den keltischen Bethen wieder.

die andre Verdandi: Diese drei Bethen leben nun in der christlichen Dreiergruppe der Heiligen Einbeth, Warbeth und Wilbeth weiter, die wir ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Heilige finden.

die andre Verdandi: Drei spinnende Frauen finden wir auch in den Geschichten der Gebrüder Grimm.

die andre Verdandi: Geschichte von den 3 Spinnerinnen von den Gebrüdern Grimm

die andre Verdandi: Dieses Jahr geht nun ohne Spinnen zu Ende – wir wollen ja das Schicksal nicht herausfordern – und ein neues Jahr bricht bald an. Ich möchte mich herzlich bei euch bedanken, die ihr mir hier zuhört und mir schreibt und mit Kommentaren auf Facebook und Instagram mit mir ins Gespräch kommt. Es ist schön zu sehen, wie sich langsam eine kleine Gemeinschaft aufbaut und das Spinnen wieder für viele Menschen interessant wird. Als ich im März mit dem Podcast gestartet habe, ahnte ich noch nicht, dass ich jetzt gerade hier meine 30. Folge mache. Es war ein schönes Podcastjahr mit vielen neuen Erfahrungen und mit vielen Menschen, die ich durch diesen Podcast kennen lernen durfte. Auch wenn es doch ein sehr teures Hobby ist – ja, ich wusste davor auch nicht, wieviel es kostet, einen Podcast zu machen – so habe ich mich dennoch entschlossen, ein weiteres Jahr euch mit Geschichten rund um die Wolle zu beehren.

die andre Verdandi: Was wird euch nun in der Season 2 erwarten? Im nächsten Jahr wird es um die Schafrassen in der Steiermark gehen – ich hab ja schon in diesem Jahr mit den Zackelschafen damit begonnen. So werden wir nächstes Jahr die Laucaune, die Merinolandschafe, die Dorper und die Kamerun-Schafe kennenlernen. Auch werde ich zu Gast bei den Kärntner Brillenschafen sein, die ja eine ganz besondere Schafrasse in Österreich darstellen. Ich möchte mich aber auch um Krankheiten der Schafe erkundigen und ob wir Handspinnerinnen anhand der Wolle gleich sehen können, was das Schaf gerade plagt. Ich werde euch auch wieder ins Freilichtmuseum Stübing mitnehmen und mit euch auf die Feste rund ums Jahr gehen. Außerdem werde ich euch wieder einige Museen und kleine Handwerksbetriebe in der Steiermark vorstellen. Auch Geschichten über das Handwerk in der Steiermark sollen nicht zu kurz kommen und so darf ich mit Herrn Prof. Dr. Karl Kubinsky ein bisserl über Historisches tratschen – beginnen werden wir mit den Hutfabriken in Graz. Herr Prof. Kubinsky war Universitätassistent an der KF Uni Graz, ist Autor vieler historischer Bücher und ist ein wunderbarer Erzähler von Geschichten rund um die Steiermark.

die andre Verdandi: Zudem erwartet mich ja auch noch die Vorbereitung für den Österreichischen HandspinnerInnen, -strickerInnen, -weberInnen und FilzerInnen Kongress, der vom 24. Bis zum 26. November 2023 in St.Blasen/St Lambrecht stattfinden wird. Ich habe die Örtlichkeiten schon gebucht, die Kursleiterinnen freuen sich auch schon auf euch und so werde ich ab März 2023 die Internetseite für diesen Kongress freigeben. Aufgrund der Örtlichkeiten ist der Kongress auf 200 Karten begrenzt – es lohnt sich daher, sich früh eine zu sichern. Im Laufe des Jahres werde ich hier auch die Kursleiterinnen vorstellen und auch eine Folge mit Gabi Brandhuber vom Textilportal machen. Sie ist so lieb und für den Kongress die Webseite organisieren.

die andre Verdandi: So wünsch ich euch eine schöne Zwischenzeit, einen guten Rutsch ins Neue Jahr und auf ein Wiederhören 2023!

die andre Verdandi: Alle links, jene von den Veranstaltungen als auch die links der Informationen aus dieser Episode findet ihr natürlich in den shownotes.

Übrigens: alle meine Episoden sind in schriftlicher Form auch unter Transkripte zu finden. Wer diese Transkripte nicht finden kann, der kann sie auch auf meiner homepage www.diehandwerkstaette.at unter dem Bereich blog finden. Dieser Link wieder ist in den shownotes.

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Links:

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https: //de.wikipedia.org/wiki/Nornen

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https: //mittelalter.fandom.com/de/wiki/Nornen

https: //de.wikipedia.org/wiki/Beten_(Mythologie)

Über diesen Podcast

Dieser Podcast handelt von der schönen Steiermark, ihren Schafen, deren Wolle und über die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Wolle. Weiters gibt es einen Einblick in die steirische Welt der Produzenten, der Künstler und Kunsthandwerker.
Achtung: beinhaltet somit unbezahlte und nicht beauftragte Werbung

von und mit Sabine von diehandwerkstaette.at

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